Mit Eh-da in den Frühling starten

03. April 2020: Das Projekt kommunale Blühflächen nimmt Fahrt auf!

Das Projekt kommunale Blühflächen geht viral. Nein, nicht wie Sie jetzt denken, natürlich sind die Eh-da-Flächen nicht ansteckend. Obwohl ein bisschen taumelig fühlen wir uns mittlerweile, angesichts der vielen tollen Flächen, die uns für zukünftige ökologische Blühflächen von den teilnehmenden Gemeinden vorgeschlagen wurden.

Eh-da-Flächen, also Flächen die „eh da“ sind, gibt es tatsächlich in sehr großer Anzahl im Landkreis und die Kommunen wurden mit der Idee angesteckt hier neue Wege zu gehen und diese Flächen ökologisch aufzuwerten. So hat die ILE-Umsetzungsbegleiterin gerade jetzt, während der Ausgangsbeschränkung, den schönsten Job der Welt und darf die Flächen schon mal in Augenschein nehmen, um festzustellen inwieweit diese sich für eine ökologische Aufwertung eignen.

Die Erwartungen an Blühflächen in der freien Landschaft sind groß. Sie sollen Insekten Nahrung und Schutz bieten, die Möglichkeit der Eiablage bereithalten und auch noch Kleintieren Deckung bieten. Sie sollen gegen Erosion schützen, das Grundwasser filtern und die Bestäubungsleistung für Äcker und Obstbäume steigern. Sie sollen nicht aus dem Rahmen fallen und sich auch nicht auf benachbarte Flächen ausbreiten. Sie sollen sauber und gepflegt aussehen, am Besten sollen sie einen Wow-Moment liefern, kurzum die Blühflächen sind die eierlegende Wollmilchsau des Naturschutzes.

Nun, können Eh-da-Flächen die Erwartungen denn erfüllen? Ja, tatsächlich, das können sie. Mit einer einzigen Ausnahme: Sie werden niemals sauber und gepflegt aussehen. Das können sie auch nicht, denn ökologisch wertvolle Flächen sind nicht „sauber“. Die Unordentlichkeit gibt die Struktur vor, jedes tote Ästchen strotzt vor mikroskopisch kleinen und auch größeren Leben, ausgetrocknete Halme dienen als Brutplatz für Wildbienen, offene Bodenstellen als Minerallecken für Schmetterlinge, Heckensäume als Versteck für Bodenbrüter, Mäuschen und Feldhasen und, da alles miteinander vernetzt ist, zeitgleich als Sitzwarte für Greifvögel. Die Natur ist wild, so auch die Eh-da-Flächen. Nur so kann Artenvielfalt und Vernetzung entstehen.