Die Gewöhnliche Küchenschelle

30. März 2020: Die Küchenschelle steht unter Naturschutz und sollte deshalb – nicht nur wegen ihrer Giftigkeit – nicht in der Natur gepflückt werden.

Was lugt denn da ganz versteckt zwischen all den Pflanzen auf dem Kalkmagerrasen hervor? Kuschelig eingepackt mit vielen seidigen Härchen und so vor Kälte geschützt öffnen sich jetzt im Frühling bei Sonnenschein die Rosetten mit bis zu 5 cm großen Blüten. Die dunkel- bis blass-violetten, an der Rückseite zottig behaarten Blütenblätter umgeben die goldgelben Staubblätter in der Blütenmitte. Sie ziehen Bienen und Hummeln an. So werden die Pflanzen bestäubt. Zur Blütezeit erreicht die Küchenschelle eine Wuchshöhe von bis zu 15 cm, zur Fruchtzeit bis zu 40 cm. Ihre tiefen Wurzeln können bis zu 1 m tief in die Erde eindringen.

Der Name kommt vom lateinischen „pulsare“ und bedeutet „schlagen“ oder „läuten“ und „vulgaris“ kommt von „gewöhnlich“. Der deutsche Name rührt von der Form der zunächst nickenden Blüten her, die an Kuhglocken erinnert und war ursprünglich wohl Kuhschelle. Aus ihm ist erst die Verkleinerungsform „Kühchenschelle“ entstanden, ehe daraus die Küchenschelle wurde. Die alte Heilpflanze wird hier in der Region fälschlicherweise auch gerne als „Osterglocke“ bezeichnet und ist eine seltene und geschützte Art, die allerdings auch giftig ist! Alle Pflanzenteile enthalten Protoanemonin. Dieses Gift führt beim Berühren zu Hautreizungen in Form von Schwellungen, Blasenbildung und Entzündungen. Also Vorsicht, aber vielleicht nickt Ihnen in dieser schwierigen Zeit bei einem Spaziergang ja eine Küchenschelle zu! Bleiben Sie gesund!